Viele von euch haben nach Halloween ein Skelett zu Hause herumliegen, das sich mit geringem Aufwand in eine Grusel-Marionette umwandeln lässt. Hier eine kleine Anleitung dazu: Das erste Bild zeigt ein Skelett wie im Geschäft gekauft. Damit wir es mit dem Gruseln nicht übertreiben, haben wir ihm zuerst Augen aufgeklebt. In diesem Fall waren die Arme aus Draht mit Schaumstoffhülle. Um die Arme beweglich zu machen, haben wir die Arme in der Mitte durchtrennt und mit schwarzem Stoff umhüllt. Als Ellbogen dient nur der Stoff, zwischen Oberarm und Unterarm soll eine kleine Lücke sein. Die Beine waren ebenfalls aus unbeweglichen Plastik. Wir haben dieses von der Hüfte gelöst und lose unten am Bauch befestigt, dann das Kniegelenk durchtrennt und die Beine mit schwarzem Stoff umhüllt. Im Kniebereich sorgt wieder eine nur durch Stoff verbundene Lücke für gute Beweglichkeit.
Unsere Original-Lucy sah auch mit den frisch aufgeklebten Augen so fürchterlich aus, dass wir ihren Kopf mit Modelliermasse umhüllen und ihr aus Filzwolle eine Perücke basteln mussten. Die Arme waren wie bei Frank unbeweglich, wir haben sie im Ellbogenbereich wieder durchtrennt und mit Stoff überzogen. Beine hatte sie keine. Wir haben dafür zwei ungefähr gleich lange Holzstäbchen mit weißen Stoff überzogen, wobei die lose Stoffverbindung wieder als Kniegelenk dient. Als Füße haben wir Bastelton mit weißem Stoff überzogen und angenäht.
Diese Gruselmarionetten haben jeweils 6 Fäden: 1 x Kopf, 1 x Rücken, 2 x Beine, 2 x Arme – wobei wir für die Arme immer einen durchgehenden Faden verwenden. Als Spielkreuz eignen sich zwei Holzleisten mit ca. 30 cm (Längsbalken) und 25 cm Länge (Querbalken). Vom vorderen Ende des Längsbalkens bis zum Querbalken sind es ca. 18 cm. An den vier Enden Löcher zum Befestigen der Fäden bohren. Oben einen Haken anbringen, um die Marionette aufhängen zu können. Beim Hinlegen verwirren sich die Fäden leicht. Den ersten Faden mittig oben am Kopf anbringen und um den Verbindungspunkt der Holzbalken schlingen. Länge so wählen, dass der Spieler seinen Arm im rechten Winkel hält, wenn die Marionette auf dem Boden oder der gewählten Unterlage steht. ACHTUNG: Zu lange Fäden führen leicht zu Verwicklungen. Wir verwenden deshalb gerne ca. 25-30 cm hohe Kisten als Bühnen. Den zweiten Faden am unteren Rücken befestigen und das andere Ende durch das Loch am kurzen Ende des Längsbalkens fädeln. So straff ziehen, dass die Marionette gerade steht. Wird der Balken hinten angehoben, verbeugt sie sich. Die Fäden für die Beine jeweils knapp über dem Knie befestigen und das andere Ende durch die Löcher am linken bzw. rechten Ende des Querbalkens fädeln. So straff ziehen, dass die Beine gerade noch durchhängen. Wiegt man den Balken dann nach rechts oder links, heben sich die Beine abwechselnd. Für die Befestigung der Arme verwenden wir einen durchgehenden Faden. Diesen zuerst an einem Handgelenk befestigen, dann das andere Ende durch das Loch am langen Ende des Längsbalkens ziehen. Oben nicht fix mit dem Balken verknoten, sondern mit einem Knopf oder einer Perle verbinden und dann den Faden wieder nach unten durch das Loch zum anderen Handgelenk führen und dort befestigen. Die Länge so wählen, dass die Arme gerade noch lose nach unten hängen und sich heben. wenn man den Balken vorne nach oben zieht. Dank dieser Befestigungsart können die Arme auf zwei Arten gehoben werden, entweder indem man den Balken vorne anhebt oder indem man den Knopf, an dem die Armfäden befestigt sind, nach oben zieht. Zwischen Armgelenk und Balken bauen wir gerne ein Perle oder einen anderen Stopper ein, sodass die Fäden nur so weit nach oben gezogen werden können, wie sich die Arme heben sollen.
Das Kobold-Volk wächst und erfreut sich in der Herrengasse großer Beliebtheit. Einen Sockenfresser-Kobold hat sicher jeder hin und wieder in seiner Waschmaschine. Wer geschickt genug ist, kann sich einen fangen. Ich mache das gerne, weil es natürlich schneller geht, als einen zu basteln. Man muss dafür nur ein paar Ringelsocken und einen Netzstrumpf in die Waschmaschine geben. Wenn der Kobold ein paar Socken gefressen hat, ist er oft so dick und träge, dass er im Netzstrumpf hängen bleibt. Für die, die keinen erwischen, gibt es hier Bastelanleitungen 🙂
– Ringelsocken auswählen, Fußspitze mit Füllmaterial ausstopfen, Kopf formen, abnähen. – Auf Höhe der Augen mit Nadel und Faden von rechts nach links durchstechen und zusammenziehen. – Die Nase formt sich dabei fast von selbst. Eventuell ein bißchen nachformen und abnähen.
– Fertige oder aus Filz gebastelte Augen aufkleben oder Knöpfe als Augen aufnähen. – Haare aus Pelz, Fell oder Wolle aufkleben oder aufnähen. – Socken unten mittig einschneiden für die Beine. Die Ferse formt den Popo. Bei großen Socken eventuell in der Mitte etwas kürzen. – Socken bis zum Popo mit Füllmaterial ausstopfen und abnähen. – Einen anderen Socken oder Stoff für den Pullover wählen. – Ein Schuhband als Beine durch die Hose ziehen und unten mit 2 Halbkugeln aus Holz abschließen.
Dieser Sockenfresser ist für ganz kleine Kinder bestimmt, hat keine Hände und wird nur an 2 Schnüren befestigt. Damit er lustig hüpft, sollte am Kopf ein normales festes Garn und am Popo eine dickere Gummischnur verwendet werden.
Sockenfresser 2
Sockenfresser 2 ist nach dem gleichen Schema wie Sockenfresser 1 genäht, bekommt aber noch Hände und normalerweise 6 Schnüre wie weiter unten beschrieben. Damit ist er für Kinder ab 5 Jahren geeignet.
Erste Schritte siehe Sockenfresser 1.
– Einen anderen Socken oder Stoff für den Pullover wählen. Zuschneiden, in die Ärmel eine Schnur einnähen, an der dann die Hände befestigt werden. – Pullover über den Bauch nähen. TIPP: Wer nicht so gerne näht, kann Barbiekleidung verwenden und dadurch ein paar Schritte sparen. – Hosenbeine zusammennähen. Dabei eine Schnur mit einnähen. Ich nähe manchmal auch ein Vorhang- Bleiband mit ein, dadurch werden die Beine schwerer und bewegen sich viel besser. ACHTUNG: bei Kleinkindern statt Bleiband ein anderes Material wählen. – Die Füße sollten nicht zu leicht sein, damit sie gut nach unten fallen. Man kann Holzscheiben oder Halbkugeln verwenden, Schuhe oder Füße aus Bastelton formen oder aus dickerem Stoff oder Leder nähen und mit Ton ausfüllen, damit sie schwerer werden. – Füße oder Schuhe an der in die Hose eingenähten Schnur befestigen und eventuell mit Bastelleim versiegeln. – Die Hände kann man ebenfalls aus Bastelton formen oder z.B. kleine Holzkugeln verwenden. An der in die Ärmel eingenähten Schnur befestigen und eventuell auch mit Bastelleim versiegeln. Der Kobold selbst ist damit fertig und muss nur noch am Spielkreuz befestigt werden.
Eine genaue Beschreibung und Bilder zur Befestigung am Spielkreuz findet ihr weiter unten beim Dottorino della Peste.
Dottorino della Peste, Modelliermasse und Stoff
Unser kleiner Dottorino della Peste im Bild oben hat sich Gesellschaft gewünscht. Der neue kleine Gefährte ist im September 2023 in Venedig fertig geworden.
Hier die Bilder und eine Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte:
– Maskerl auswählen. – Einen Socken in Kopfgröße zuschneiden und mit Bastelton füllen. – Augen aufmalen oder wenn vorhanden einkleben; man kann auch Perlen nehmen und eine Pupille auf die Perlen aufmalen. – In den noch nassen Bastelton oben und unten eine Öse eindrehen oder eine Schlaufe annähen.
– Zwei Stoffstücke mit Bastelton füllen und als Füße zusammennähen. – Mit einer dickeren Schnur verbinden. Hier habe ich ein Bleiband verwendet. Damit fallen die Beine besser.
– Zwei Stoffstücke mit Bastelton füllen und grob Händchen formen. Den Daumen forme ich meist leicht, für die Finger reichen ein paar Nadelstiche als Andeutung.
Diese vorbereiteten Teilen habe ich mit nach Venedig genommen, da der kleine Dottorino unbedingt direttamente a Venezia geboren werden wollte 🙂
– Stoff für die Bekleidung auswählen und wie auf den Bildern unten zu sehen zuschneiden und zusammennähen.
– Durch die Öse unten am Kopf eine dickere Schnur oder ein Schuhband ziehen. Als elegantere Lösung kann man die Verbindungsschnur der Hände direkt durch die Öse ziehen. In diesem Fall waren die Hände samt Verbindung schon vorbereitet und ich konnte diese Schnur nicht mehr durch die Öse ziehen.
– Hände und Umhang so annähen, dass die Schnur mit der Öse den Hals bildet und noch leicht beweglich ist. – Aus einem Stoffstück ein kleines Säckchen nähen, ausstopfen und als Bauch/Popo in den Umhang einnähen. – Die Schnur, die die Beine verbindet, mit Stoff überziehen, hinten über den Bauch/Poppo legen und annähen.
Das Spielkreuz für einen Kobold oder anderen Zweibeiner sieht wie folgt aus:
Drei Holzleisten wie abgebildet verleimen (ca. 18 cm, 18 cm, 25 cm). An den Enden werden kleine Löcher für die Spielfäden gebohrt.
Ca. 30 cm langen Faden oben am Kopf annähen und mittig am Spielkreuz anbinden. Die zwei Fäden für die Beine jeweils zwischen Schuh und Knie annähnen oder anbinden. Das andere Ende der Fäden durch die Löcher links und rechts am hinteren Querbalken ziehen und so spannen, dass die Beinchen gerade noch durchhängen. Durch Schwenken des Spielkreuzes heben sich die Beinchen abwechselnd.
Faden für die Arme zuerst an nur einem Handgelenk anbringen, dann durch die Löcher links und rechts am vorderen Querbalken ziehen (zuerst auf einer Seite von unten durchziehen, dann oben über den Querbalken führen, dann von oben nach unten zum 2. Handgelenk) . So straff spannen, dass die Arme gerade noch in der tiefsten Position bleiben, wenn man das Spielkreuz waagrecht hält. Durch den durchgehenden Faden kann man beide Hände gleichzeitig bewegen, wenn man daran zieht.
Damit sind schon die ersten Tanzschritte möglich.
Zuletzt einen Faden am Popo annähen, das andere Ende durch das hintere Loch am Spielkreuz ziehen und so ablängen, dass der Kobold aufrecht am straffen Faden hängt, ohne sich nach vorne zu beugen.
Durch diesen Faden am Popo kann der Kobold sich verbeugen, wenn man das vordere Ende des Spielkreuzes nach unten kippt oder auch einfach nur am Faden zieht.
TIPP:Ich befestige die Hände und Füße immer mit einem kleinen Karabiner. Damit kann jede Verwirrung schnell gelöst werden. Im Bild oben fehlen die Karabiner noch, weil ich das Schachterl in Graz gelassen hatte und in Venedig keine finden konnte. FERTIG!
Vergesst nicht, euch bei eurem nächsten Venedig-Besuch ein paar der kleinen Masken zu besorgen, die es an jeder Ecke ganz billig gibt. Für die, die dringend einen Dottorino basteln wollen und gerade keine Venedigreise eingeplant haben, habe ich ein paar Reservemaskerl mitgebracht, die ich gegen das Versprechen, mir dann ein Bild vom fertigen Dottorino zu schicken, gerne verschenke 🙂
Ein paar Bastelsets habe ich für euch vorbereitet. Schreibt mir ein E-Mail, um eins davon gratis zu bekommen.
Ramón de Palma, Modelliermasse und Stoff
Wie ihr unter Fotos & Stories lesen könnt, habe ich den richtigen Prinz Ramón de Palma natürlich nicht gebastelt, sondern in Palma de Mallorca gefangen 🙂 Er hat mir aber erlaubt, ihn als Vorlage für die folgende Bastelanleitung zu nehmen.
Ramón ist insgesamt ca. 23 groß. Kopf ca. 5 cm. Kinn bis Körpermitte ca. 6 cm, Körpermitte bis Fußsohle ca. 12 cm. Zuerst den Kopf aus Modelliermasse formen. In diesem Fall habe ich eine kleine Styroporkugel mit Modelliermasse überzogen und dann Nase und Mund geformt. Manchmal verwende ich als Basis auch kleine Plastikschädel, da damit die Proportionen schon vorgegeben sind und auch die Zähne einfach „freigelegt“ werden können und nicht geformt werden müssen (siehe verschiedene Beispiele weiter unten). Füße und Hände aus Modelliermasse formen. Innen ein Loch bohren, in das später die als Arme und Beine verwendeten Schnüre gesteckt werden. Nach dem Trocknen bemalen. Kopf bemalen, Augen aufkleben, Haare aufkleben. Oben und unten am Kopf eine Öse eindrehen. Unten mittig. Oben muss man austesten. Je weiter vorne die Öse befestigt ist, desto schwerer verbeugt sich der Kobold später. Stoff für Hemd/Bluse zuschneiden und nähen.
Durch beide Armlöcher eine Schnur ziehen, an der später der Kopf und die Arme befestigt werden. Alternativ die Schnur direkt durch die Öse unten am Kopf ziehen, damit dieser sofort befestigt ist. Oberkörper mit etwas Füllwatte ausstopfen, Arme zur leichteren Beweglichkeit nicht ausstopfen. Schnur links und rechts in die Löcher in den Händen stecken, mit Bastelleim versiegeln. Hose zuschneiden und Schnur einlegen. Ich verwende hier gerne ein schweres Band, damit die Beine besser fallen z.B. ein Bleiband – ACHTUNG: bei Kleinkindern statt Bleiband ein anderes Material wählen! Hose zusammennähen, Schnur links und rechs in die Löcher in den Füßen oder Schuhen stecken, mit Bastelleim versiegeln. Kleine Ösen oben an den Händen für die Befestigung am Spielkreuz eindrehen. Verschönerungen kann man zum Schluss jederzeit vornehmen. In diesem Fall war Ramón mit Kurzhaarfrisur nicht sehr sympathisch. Nach einigem Herumprobieren haben wir dann den richtigen Look – lange Haare aus Fransenwolle und Stirnband – gefunden. Für die Befestigung am Spielkreuz gelten die gleichen Regeln wie oben für den Dottorino della Peste beschrieben.
Bogdan, Modelliermasse und Stoff
Genaue Bastelanleitung siehe oben
Weitere Beispiele
Die kleine Venezianerin hat anlässlich des Dixie- and Swingfestivals nachträglich ein Saxophon bekommen und will es behalten 🙂
Das Teuferl wurde aus einem fertigen Stofftier gebastelt: